Bereits 1430 begann die Herrschaft des Geschlechts derer
von Lindenau und bis 1802 bestimmte diese Familie hier die
Geschicke des Ortes Machern.

Der letzte Reichsgraf, Carl Heinrich August von Lindenau,
inspiriert von seinen zahlreichen Reisen ins Ausland, legte Ende
des 18. Jahrhunderts diese Gartenanlagen im englischen Stil an.

Die von dem Gartenarchitekten E.W. Glasewald entworfenen
Gartengebäude, die Pyramide, der Hygiea - Tempel oder die
imposante Ruine der Ritterburg, spiegeln die „Zeit der Empfindsamkeit"
und der „Aufklärung" eindrucksvoll wieder und geben der Anlage
ihr unverwechselbares Gepräge.

Das Macherner Schloß wurde als Wasserschloß errichtet.
Im Laufe der Jahrhunderte wurde es immer wieder um- und ausgebaut. Seine ältesten Teile stammen wahrscheinlich bereits
aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts.
Nach dem dreißigjährigen Krieg erhielt es seine jetzige Gestalt als dreiflügelige Barock - Anlage.
Durch den Bau der ersten deutschen Ferneisenbahn im Jahre 1833 wurden wasserführende Schichten im Erdreich durchtrennt.
Dadurch sank Grundwasserspiegel und die Wasserflächen
um das Schloß herum trockneten aus.

Als der letzte Besitzer des Schlosses - eine Leipziger Kaufmannsfamilie - 1946 das Schloß verlassen mußte, ging das Schloß in Gemeindeeigentum über. Kulturhaus, Gaststätte und Wohnungen wurden eingebaut und vom Gemeindeamt und der Dorfschule genutzt.

1981 vernichtete ein Brand den Dachstuhl im Ostflügel und auch der „Zahn der Zeit" nagte an dem einstmals so prachtvollen Gebäude.
1982 begann man schrittweise mit der denkmalpflegerischen Rekonstruktion und nach der Wende, 1990, wurde es mit öffentlichen Mitteln aufwendig restauriert. So zeigt es sich heute in neuem Glanz und verkörpert somit auch ein Stück gewachsene wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung in Sachsen.

Das Schloß dient heute als eine Stätte der Begegnung, in der regelmäßig kulturelle Veranstaltungen wie Theater, Konzerte und Ausstellungen, aber auch Tagungen, Seminare und Familienfeiern stattfinden. Nicht zuletzt hat sich das Schloß, durch das in der historischen Ritterstube befindliche Standesamt, auch einen Namen als romantisches Hochzeitsschloß gemacht.